3. Dezember, kurz vor 17 Uhr. Der Speisesaal des Jugendwohn- und Gästehauses München-Süd des KJSW füllt sich nach und nach, während Student Moritz Wolff Klavier spielt. Leiter Thomas Frank hatte die Nachbarschaft, die Bewohner*innen und die Beschäftigten zum „Fest der Begegnung“ eingeladen. Ein Novum, aber eines, das sich lohnt. Bald sind über 60 Menschen vor Ort, später sind es um die 90. Es gibt einige Programmpunkte, aber auch genügend Raum, damit die Anwesenden miteinander ins Gespräch kommen können.
„Ich freue mich, dass Nachbarn zu uns gefunden haben und dass Sie sich die Zeit dafür nehmen, mehr über uns zu erfahren“, betont Thomas Frank in seiner Begrüßung. Dass Patres der Pfarrei Heilig Kreuz in der Forstenrieder Allee gekommen sind, stimmt ihn froh. Auch Filmemacher Tim Spreng ist anwesend. Er hat einen Kurzfilm darüber gedreht, wie das KJSW geflüchteten Müttern aus der Ukraine und ihren Kindern hilft. Im Jugendwohn- und Gästehaus München-Süd kamen bereits kurz nach Ausbruch des Krieges erste Geflüchtete aus der Ukraine an. Seit dem Frühjahr 2022 waren 20 Mütter mit ihren Kindern hier untergebracht. Mittlerweile gibt es hauptamtliche Teilzeitkräfte, die sie professionell begleiten und bei der Integration unterstützen. Tim Sprengs Film vermittelt einen emotionalen Eindruck davon.
KJSW-Vorstandsvorsitzender Berthold Wübbeling hebt in seinem Grußwort auf die internationale Bewohnerschaft des Hauses ab. Neben Sprachstudierenden, die derzeit für ihre Kurse vielfach aus Lateinamerika kommen, lebten hier auch Berufsblockschüler*innen, Meisterschüler*innen und Studierende an den Münchner Hochschulen. „Muchas gracias“ antworten ihm die Lateinamerikaner*innen, als er die Bewohnerschaft in spanischer Sprache (und zuvor auf Englisch) begrüßt.
Schließlich wird das Buffet eröffnet. Dazu haben auch die ukrainischen Frauen einiges an Delikatessen nach heimischen Rezept beigesteuert. Es schmeckt. Kaum etwas bleibt übrig. (GR)
Fotoimpressionen: alle Bilder Riffert/KJSW