Seit fast zwei Jahren gibt es die Arbeitsgruppe „Ehrenamt und Vorsorge“, die Menschen in den katholischen Gemeinden und Dekanaten Münchens mit den Themen Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung vertraut machen möchte. Und seit über einem Jahr engagiert sich der Betreuungsverein des KJSW maßgeblich dafür. Nun traf sich die Arbeitsgruppe wieder, um sich über die bisherigen Erfahrungen auszutauschen.
„Wir haben unter unseren Mitarbeitenden die Münchner Dekanate aufgeteilt und wir waren auch schon viel in Gemeinden unterwegs“, berichtet Carina Reb, die den Betreuungsverein des KJSW leitet. Vielfach würden die Fachleute des Betreuungsvereins zu Seniorennachmittagen in Pfarreien eingeladen. Hier können vergleichsweise viele Menschen durch einen Termin erreicht werden. Ältere Personen interessierten sich naturgemäß häufiger für die Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen. „Wer kann für mich Entscheidungen treffen, wenn ich noch lebe, mich aber nicht mehr äußern kann beziehungsweise meine rechtlichen und medizinischen Angelegenheiten nicht mehr für mich selbst regeln kann?“ Diese Frage stellten sich viele Senior*innen.
„Wir wollen natürlich auch Jüngere erreichen, die aktiv im Berufs- und Familienleben stehen. Denn diese Fragen können aus heiterem Himmel auch 30-, 40-Jährige betreffen. Und auch dann ist es gut, wenn man seinen Nächsten Vollmachten erteilt hat und sie darüber informiert hat, was man sich in so einem Fall wünscht und was man keinesfalls will, zum Beispiel ‚an Schläuchen hängen‘ “, ergänzt Carina Reb. Allerdings hätte man bei Informationsveranstaltungen für jüngere Zielgruppen, etwa in Pfarrgemeinderäten, weniger Personen erreicht, weil diese Gremien auch nicht so viele Mitglieder hätten.
„Aber der Bedarf ist da. Und unsere Informationen helfen den Menschen effektiv dabei, Vorsorge zu treffen“, ergänzt Carina Reb. Bis Mitte 2025 sollen alle Münchner Dekanate mit Vortragsangeboten kontaktiert sein. „Gut wäre es, wenn wir anschließend die Regionen Nord und Süd der Erzdiözese auch informieren könnten. Als katholischer Betreuungsverein, der keine finanziellen Interessen hat, sind wir der geeignete Partner dafür“, betont Carina Reb. (GR)
Bildunterschrift:
Beim Treffen der AG „Ehrenamt und Vorsorge“ von links nach rechts: Sabine Lacour (Abteilung „Priester“ im Erzbischöflichen Ordinariat München), Uwe Gerdey und Rita Graßl (beide Betreuungsverein), KJSW-Fachvorstand Berthold Wübbeling, stellvertretende Diözesanratsvorsitzende Hiltrud Schönheit, Carina Reb (Leitung Betreuungsverein) und Robert Riedl (Betreuungsverein). Foto: KJSW/Riffert