„Kerzen dürfen in einer Kirche nie ausgehen. Wir sind froh, dass unsere Opferlichter nun direkt in der Nachbarschaft produziert werden“, betont Pfarrer Alois Emslander. Er ist persönlich gekommen, um in der gesetzlich anerkannten Werkstatt für behinderte Menschen des Monsignore-Bleyer-Hauses die ersten Kartons dort gefertigter Opferkerzen abzuholen. Rund 60.000 Stück pro Jahr brauchen die Kirchenbesucher von Maria Schutz und St. Hildegard davon jedes Jahr. Das restliche Wachs abgebrannter Kerzen wird aus den Kirchen wieder zurückgebracht und in der Werkstatt recycelt. Das „Kerzenprojekt“ zwischen dem Pfarrverband München-Pasing und der Werkstatt des Monsignore-Bleyer-Hauses ist nicht nur regional, sondern auch nachhaltig. Deshalb hat die Kirchenverwaltung einstimmig beschlossen, diese Kerzen zu kaufen, auch wenn sie etwas teurer sind als maschinell gefertigte.
„Durch den Bezug der in Pasing handgefertigten Kerzen trägt der Pfarrverband München-Pasing dazu bei, dass Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung eine sinnvolle Arbeit haben. Arbeit ist wichtig und es macht unsere Beschäftigten stolz, wenn sie etwas hergestellt haben“, erklärt Martin Binder, Produktionsleiter der Werkstatt. Die Idee der Produktion von Opferkerzen stammt von ihm. Martin Binder hat kurz nach Weihnachten das erste Mal ausprobiert, wie man Kerzen ziehen kann und ob diese Beschäftigung für Menschen mit Beeinträchtigung geeignet ist. Dann erfolgten erste Versuche in der Praxis unter Anleitung von Robert Halang, der gemeinsam mit den Beschäftigten arbeitet. Nun ist die Serienproduktion der Opferkerzen gestartet.
Neben den Opferkerzen bietet die Manufaktur der Werkstatt des Monsignore-Bleyer-Hauses unter anderem auch Grablichter an. In Gräfelfing steht bereits ein Automat, der damit bestückt ist. Diese Grablichter stecken in gläsernen Hüllen, die nach Gebrauch gesäubert und neu befüllt werden. In der Werkstatt des Monsignore-Bleyer-Hauses gibt es noch weitere Angebote in verschiedenen Abteilungen von der Gärtnerei bis zur Wäscherei. Aktuell arbeiten hier 143 Menschen mit einer geistigen Behinderung. Zehn Prozent von ihnen sind in einem Außenarbeitsverhältnis beschäftigt, das heißt, dass sie in Unternehmen in deren Betriebsstätten arbeiten.
Das Monsignore-Bleyer-Haus und seine Werkstatt gehören zu den größeren Einrichtungen in Trägerschaft des Katholischen Jugendsozialwerks München e.V.
Bildunterschrift 1:
Freuen sich über den Start des gemeinsamen „Kerzenprojekts“: Pfarrer Alois Emslander, Werkstattbeschäftigter und Kerzengießer Ali, Werkstattleiter Armin Steckenbauer und Produktionsleiter Martin Binder. Foto: rif/KJSW
Bildunterschrift Foto 2:
Von links nach rechts: Pfarrer Alois Emslander, Produktionsleiter Martin Binder, Werkstattleiter Armin Steckenbauer, pädagogische Mitarbeiterin Marlen Schulz, Werkstattbeschäftigter Ali, Diakon Andreas Scherrer, pädagogischer Mitarbeiter Robert Halang, Pastoralreferentin Agnes Huber, Verwaltungsleiter des Pfarrverbands Pasing Hohannes Stoeber, Pastoralreferent Christian Greil sowie der Geamtleiter des Monsignore-Bleyer-Hauses Stefan Baumgartner.
Bildunterschrift 3:
So geht das Kerzenziehen. Ali weiß es. (alle Fotos: Riffert/KJSW)