Die Werkstatt für behinderte Menschen im Monsignore-Bleyer-Haus des KJSW hat einen Grablichtautomaten auf dem Friedhof von Gräfelfing aufgestellt und bestückt ihn regelmäßig mit Kerzen. Diese Kerzen werden auch in der Werkstatt hergestellt. Das Foto unten zeigt Werkstatt-Beschäftigten Ali stolz mit selbst befüllten Kerzen.
„Die Kerzen sind aus Rapswachs, brennen rußfrei ab und sind biologisch abbaubar. Nach dem Abbrennen lassen sich die Wachsreste leicht aus dem Glas entfernen und werden später zur Herstellung neuer Kerzen wiederverwendet“, erklärt Werkstattleiter Achim Steckenbauer. Im Kerzenautomat kann man Kerzen im Glas ziehen. Die Kerze brennt ca. 50 Stunden. Ausgebrannte Glashüllen nimmt man vor zum Automaten, entfernt die Wachsreste mit einem dort befestigten Schaber daraus, Dann kauf man eine Nachfüllkerze, die genau in das Glas passt, aber natürlich ohne Hülle günstiger ist.
Der Kerzen-Automat wird ein- bis zweimal pro Woche von Beschäftigten der Werkstatt mit einer Übungsleitung wieder befüllt.
Auf dem Gräfelfinger Friedhof gab es bisher keinen Kerzen-Automaten, weshalb die Gemeinde sofort interessiert an diesem Angebot des MBH war. Am 11. Oktober wurde der Automat in Anwesenheit von Gräfelfings Bürgermeister Peter Köster und Sozial- und Ordnungsamtsleiterin Petra Hierl-Schmitz der Öffentlichkeit übergeben.
„Für Grablichter müssen Besucherinnen und Besucher des Gräfelfinger Friedhofs fortan nicht mehr extra zum Supermarkt fahren“, so Bürgermeister Peter Köstler. „Im Schulterschluss mit dem Monsignore-Bleyer-Haus haben wir eine umweltfreundliche und praktische Lösung für unseren Friedhof gefunden. Wir freuen uns, dass wir durch diese Zusammenarbeit dazu beitragen können, schwächeren Beschäftigten eine Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Dies entspricht auch unseren langfristigen Zielen der Inklusion und Teilhabe“, betonte Bürgermeister Köster.
„Unsere Aufgabe als Werkstatt für Menschen mit einer geistigen Behinderung ist es, möglichst viele Kollegen in Arbeitsprozesse zu integrieren“, erklärt Werkstattleiter Armin Steckenbauer. „Diese haben sehr unterschiedliche Fähigkeiten. Der Vorteil bei dem Projekt ‚Grablichtautomaten‘ ist, dass hier jeder mitmachen kann. Entwickelt und patentiert wurde das Konzept von einer Werkstatt aus Nordrhein-Westfalen.“ Die Werkstatt des MBH sei hier Franchisenehmerin.
Mit dem MBH kooperiert die Gemeinde Gräfelfing bereits seit längerem: So werden zwei Mitarbeiter auf dem gemeindlichen Betriebshof dauerhaft beschäftigt. Außerdem sind viele der Parkbänke in Gräfelfing sind bereits mit stabilen Holzauflagen ausgestattet, die ebenfalls in der Werkstatt des Monsignore-Bleyer-Hauses hergestellt wurden.
Bildunterschriften:
Bei der Einweihung des GRablicht-Automaten: Werkstattleiter Armin Steckenbauer (links), Gräfelfings Bürgermeister Peter Köster und Petra Hierl-Schmitz, die das Sozial- und Ordnungsamt der Gemeinde leitet. Foto: KJSW/Riffert
Werkstattmitarbeiter Ali hat die Kerzen befüllt. Foto: KJSW/Steckenbauer