„Ihre Federn sind so schön weich“, lächelt Hugo Herzog. Der Bewohner des Hauses Maria Linden in Vaterstetten gehört zu den größten Fans der fünf Hühner, die auf dem Gelände leben. Ursprünglich waren es sechs, bis ein Habicht sich eines holte. Seither ist das Freigehege, in das sie tagsüber gehen können, von oben durch ein Netz geschützt. In der Nacht leben die Hühner in einem Schuppen, der auch vor der Kälte Schutz bietet. „Die etwas dunklere Henne heißt Mephisto“, erklärt Magdalena Schön, die beim Haus Maria Linden ihr Duales Studium absolviert. „Die anderen sind nicht so gut auszueinanderzuhalten. Aber nach einiger Zeit schafft man das.“
Die Hühner wirken wie „Herzensöffner“ bei den Menschen um sie herum. Und das Federvieh kennt seinerseits die Menschen, die sich kümmern. Als Magdalena Schön mit einer Tüte in der Hand zum Gehege kommt, flattern ihr die fünf Hennen aufgeregt entgegen. Denn in der Tüte ist ihre Lieblingsspeise: Mehlwürmer. Doch allzu viel davon gibt es nicht, denn das Leckerli soll etwas Besonderes bleiben. Magdalena Schön streut noch etwas Körnerfutter, das ebenfalls mit Appetit vertilgt wird. Dann folgt die zweitschönste Beschäftigung für die Hühner. Ausgiebig darf nun im Freigehege gescharrt werden. Das Herbstlaub raschelt so schön.
Hugo Herzig und Magdalena Schön halten je ein Huhn auf dem Arm und schauen, ob die Tiere in Ordnung sind. Auch wenn eines erkennbar in der Mauser ist und deshalb Federn verliert, schauen sie alle prächtig aus. Demnächst könnte das Federvieh noch durch einen Hahn verstärkt werden. Ein erster Kandidat wurde jedoch in der Nacht vor seiner Anreise vom Fuchs gefressen. So müssen die gefiederten Damen noch auf männliche Gesellschaft warten. Es bleibt spannend im Hühnerstall.