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Schichtwechsel Werkstatt mit Stadtrat

„Schichtwechsel“ ist ein bundesweiter Aktionstag, an dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigung ihren Arbeitsplatz miteinander tauschen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e.V. (BAG WfbM) unterstützt dabei die Kooperationspartner. In München hat sich die Werkstatt des Monsignore-Bleyer-Hauses am Aktionstag beteiligt. Dilara Ercan (29), die seit zehn Jahren in der Kartonagenabteilung der Werkstatt beschäftigt ist, war dabei Partnerin von Barbara Likus, Stadträtin der Fraktion SPD-Volt im Münchner Rathaus.

Am 9. Oktober war Dilara Ercan im Rathaus. Neben der Teilnahme an der Stadtratssitzung und einer Begegnung mit Oberbürgermeister Dieter Reiter, gab es ein ausführliches Informationsgespräch mit Likus sowie zwei weiteren Politikerinnen. „Ich habe erklärt, was die Werkstatt ist und wie meine Arbeit im Bereich Kartonagen aussieht“, berichtet die Werkstatt-Mitarbeiterin. Dilara Ercan ist beim „Schichtwechsel“ wichtig, dass die Politker*innen erkennen, wie konzentriert die Mitarbeitenden der Werkstatt arbeiten. Die Arbeit sei wichtig für ihr Selbstwertgefühl und zudem gesellschaftlich wertvoll.

Allerdings verdienten die Beschäftigten der Werkstatt deutlich weniger als Arbeitnehmer*innen im ersten Arbeitsmarkt. Das sei nicht einfach, gerade wenn sie noch Wünsche haben, wie Dilara. „Ich würde mir so gerne eine eigene Katze zulegen oder auch irgendwann von Zuhause ausziehen, aber das geht nicht, wenn man mit dem Geld am Limit ist“, erklärt die engagierte junge Frau, die auch dem Werkstattrat angehört. Deshalb dürfe keinesfalls im Bereich der Werkstätten gespart werden. Das hat sie Barbara Likus verdeutlicht.
Dilara Ercan könnte sich vorstellen, einen Außenarbeitsplatz anzutreten. Wer sie so selbstbewusst und strukturiert erlebt, glaubt gerne, dass das für sie eine Möglichkeit wäre.

SPD-Stadträtin Barbara Likus war ihrerseits in der Werkstatt des Monsignore-Bleyer-Hauses. Dort hat sie in der Abteilung Kartonagen gearbeitet, aber auch die Schreinerei und die Schongruppe kennengelernt. „Sie hat sich sehr für die Arbeitsabläufe und für uns interessiert. Sie ist wirklich sehr warmherzig“, strahlt Dilara Ercan. Für Dilara steht fest: Der Aktionstag „Schichtwechsel“ müsse weitergehen, vielleicht sollten sogar zwei Tage daraus werden, damit noch mehr Interessierte daran teilnehmen könnten.

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